Gemeinde Weigendorf erinnert an Fütterungsverbot für Wildgeflügel

In einigen Ortsteilen der Gemeinde Weigendorf meinen es die Anwohner viel zu gut mit den Wasservögeln. Es komme teilweise zu einem „extremen Fütterungsverhalten“, hieß es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Dadurch würden immer mehr Tiere angezogen. Im Ortsteil Oed hätten Zählungen mehr als hundert Enten ergeben. Die dadurch resultierende Verschmutzung der Gewässer lasse Fischbestände schwinden und locke Ungeziefer wie Ratten an.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach gibt es seit 2016 allerdings ein allgemeines Fütterungsverbot von Wildvögeln. Die betroffenen Anwohner werden auf diese Verfügung hingewiesen und gebeten, die Fütterungen zu unterlassen, hieß es aus der Gemeinderatssitzung.

Der Jahresbedarf für die gemeindlichen Feuerwehren wurde ebenfalls besprochen. Für die Wehren werden 2022 insgesamt 45.586,55 Euro im Haushalt zur Verfügung gestellt. Er soll in der März-Sitzung verabschiedet werden. Kämmerer Christian Link stellte die ungefähren Zahlen vor und bat die Räte, eventuelle Investitionswünsche noch bis Anfang März an ihn weiterzuleiten. Hier kam die Neuanschaffung eines Feuerwehrautos für die Feuerwehr Weigendorf zur Sprache, da das aktuelle Löschfahrzeug schon 26 Jahre läuft. Da für Neufahrzeuge aktuell mit Lieferzeiten von drei bis vier Jahren gerechnet werden müsse, soll dieses Thema baldmöglichst im Haushalt berücksichtigt werden.

Besonders erfreut war das Gremium, dass die langersehnte Fahrbahnerneuerung der Gemeindestraße von Haunritz nach Högen bis zur Gemeindegrenze als Investition von 1,5 Millionen Euro in den nächsten Jahren eingeplant werden soll. Dadurch dürften die Schulden, die 2022 so niedrig wie lange nicht mehr sein werden, jedoch wieder erheblich steigen. Kämmerer Link gab weiter zu bedenken, dass diese Planungen nur dank der Konsolidierungshilfe des Staates möglich seien. Die angedachte Erhöhung des Gewerbesteuer-Hebesatzes von aktuell 350 auf 380 von Hundert könne ein Plus von 30.000 Euro für die Gemeinde bringen. Eine Mehrbelastung für die Unternehmen sei dadurch nicht zu erwarten. Ob diese Maßnahme umgesetzt werden soll, wird bei der Verabschiedung des Konsolidierungsplans im März entschieden.

Die Zweckvereinbarung zur interkommunalen Archivverwaltung stellte Bürgermeister Pickel vor. Mit zwei Gegenstimmen wurde diese genehmigt und der Bürgermeister zur Unterschrift bevollmächtigt.

Einige Bauanträge und Bauvoranfragen standen ebenfalls auf der Tagesordnung. In Deinsdorf sollen sechs sogenannte Tiny-Häuser inklusive Parkflächen entstehen. Bürger und unmittelbare Anlieger hegen Bedenken, wie diese Häuser wohl genutzt werden und ob sich die Mieter ins Dorfleben einbringen würden. Auch im Gemeinderat gab es skeptische Stimmen, die vor einer Wochenendsiedlung warnten. Sie befürchteten, dass Pächter die Kleinhäuser untervermieten und als Ferienhäuser zur Verfügung stellen könnten. Dies will der Gemeinderat verhindern, indem er als Nutzungsart einen „dauerhaften Wohnsitz“ festlegt.

Ein im Januar vertagter Bauantrag lag dem Gemeinderat zur Entscheidung vor. Er sieht vor, den Reitplatz im Ortskern von Högen zu verlegen, einen Pferdeunterstellplatz an den bestehenden Stall anzubauen sowie einen eingezäunten Bereich mit Tipi-Zelt, Grill und Spielplatz zu errichten. Der Antragsteller versicherte, dass nicht mehr Pferde angeschafft werden sollen und der aktuelle Umfang bestehen bleibe. Außerdem gäbe es eine Vereinbarung mit dem Verpächter, in der eine maximale Nutzdauer bis 20.30 Uhr festgelegt werde. Mit diesen Auflagen erteilte der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen das gemeindliche Einvernehmen.